Heikendorf (dpa). Die komplizierte Bergung eines Weltkriegspanzers und eines 8,8-Zentimeter Flakgeschützes aus der Kellergarage eines Sammlers in Heikendorf bei Kiel hat der Bundeswehr einiges abverlangt: Rund neun Stunden brauchten knapp 20 Soldaten gestern allein, um den Panzer vom Typ Panther aus dem Haus zu
holen und auf einen Tieflader zu schieben. Möglich wurde dies nur durch zwei Bergepanzer mit reichlich Zugkraft, zuvor eigens gebauten Holzrampen und schweißtreibender Millimeterarbeit bei hochsommerlichen Temperaturen. Der Panzer stand in einer unterirdischen Halle, die aus mehreren Ebenen bestehen soll.
Den laut Bundeswehr knapp 40 Tonnen schweren Panzer ohne Ketten entecketen Ermittler am Vortag bei einer Durchsuchung in der Kellergarage des Sammlers. Erst am Abend schob ein Bergepanzer den Panther schließlich auf einen Tieflader. Mit ihm wurde er zum Truppenübungsplatz Putlos gebracht. Die Kieler Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den 78 Jahre alten Besitzer des Panzers wegen eines möglichen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz. In der Nacht stellten die Einsatzkräfte schließlich auch noch ein 8,8-Zentimeter Flakgeschütz sicher. Laut Rechtsanwalt Gramsch war auch dieses demilitarisiert.
Der Heikendorfer soll in seinen Garten auch Kunst aus der NS-Zeit gestellt haben. In diesem Zusammenhang geriet er im Zuge von Ermittlungen nach wieder aufgetauchter Nazi-Kunst auch ins Visier der Beamten. Es ging um eine Statue mit dem Titel «Die Wehrmacht» von Arno Breker, die im Garten des Mannes steht. «Das ist aber eine Kopie», sagte Rechtsanwalt Gramsch.
03.07.2015 Ta