Freiburg (dpa). Im Lynchjustizfall von Neuenburg hat die Staatsanwaltschaft Freiburg nach eigenen Angaben keine Hinweise auf Warnungen im Vorfeld. «Davon ist uns absolut nichts bekannt», sagte ein Sprecher. Er widersprach damit einem Bericht des Nachrichtenmagazins «Stern», der sich in seiner neuesten Ausgabe auf Angaben des Vergewaltigungsopfers beruft.
Die 26-Jährige wird in dem Magazin mit den Worten zitiert, ihr Vater habe die Beamten bereits auf dem Polizeirevier in Müllheim kurz nach der Vergewaltigung mit dem Satz gewarnt: «Finden Sie diesen Mann, denn ich weiß nicht, was passiert, wenn mein Sohn ihn findet.» Bislang hätten sich weder Zeugen gemeldet für die Bluttat in Neuenburg am Rhein, noch habe man neue Erkenntnisse, sagte der Sprecher weiter.
Vor einer Woche soll der 17-Jährige Bruder der Frau den 27 Jahre alten mutmaßliche Vergewaltiger in eine Falle gelockt haben. Laut den Ermittlern stach er 23 Mal mit einem Messer auf das Opfer ein. Die Frau und der 27-Jährige sollen sich gekannt haben. An dem Angriff sollen neben dem Teenager auch der 48 Jahre alte Vater der Geschwister und ein 21 Jahre alter Freund des Jugendlichen beteiligt gewesen sein. Die drei sitzen in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen gemeinschaftlichen Mord vor.
26.06.2014 Ta