Mannheim (dpa/lrs). Fünf Monate nach dem Mannheimer Sexualmord an einer Austauschstudentin aus Litauen hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen 41-Jährigen erhoben. Die 20-Jährige wurde Anfang Oktober 2013 nach einem Uni-Filmabend tot unter einer Brücke in der Mannheimer Innenstadt gefunden. Die Ermittler fassten den mutmaßlichen Mörder wenig später in seiner Wohnung im nahe gelegenen rheinland-pfälzischen Grünstadt. Der Mord hat über die Grenzen der Region hinaus große Bestürzung und Anteilnahme ausgelöst.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann Mord, sexuelle Nötigung und Raub mit Todesfolge vor, wie sie bekanntgab. Er soll die Frau überfallen, mit ihrem Schal erdrosselt und anschließend vergewaltigt haben – eine Tat aus sexueller Lust und Habgier. Danach sei er mit ihrem Smartphone und Geld geflohen. Der Angeklagte bestreitet die Vorwürfe. Wann der Prozess beginnt, steht noch nicht fest.
Noch zweimal Frauen überfallen
Neben dem Sexualmord wirft die Staatsanwaltschaft dem Mann zwei weitere schwere Straftaten vor: Er soll im August 2013 im rheinland-pfälzischen Speyer eine 48-Jährige nachts von hinten angegriffen, geschlagen und gewürgt haben – um an ihre Umhängetasche mit Portemonnaie zu kommen. Er sei mit 50 Euro geflüchtet. Die Frau erlitt Prellungen und eine Kieferhöhlenfraktur. Der Beschuldigte soll billigend in Kauf genommen haben, dass sie hätte sterben können. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm deshalb versuchten Mord, Raub und gefährliche Körperverletzung vor.
Zwei Wochen nach dem Mannheimer Sexualmord griff der Mann den Anklägern zufolge zudem in Grünstadt zwei Mädchen im Alter von 13 und 17 Jahren an, um sie zu auszurauben. Die beiden wehrten sich vehement. Der mutmaßliche Täter soll ihnen eine Handtasche geraubt haben.
06.03.2014 Ta