Haßmersheim (dapd). Im Fall der mutmaßlichen Haus-Sklavin von Haßmersheim in Baden-Württemberg hat die Polizei weitere Zeugen befragt. Das teilte Oberstaatsanwalt Franz-Josef Heering mit. Einzelheiten wollte er unter Verweis auf die Ermittlungen allerdings nicht preisgeben. Eine 20-Jährige soll von einer dreiköpfigen Familie ein Jahr lang gefangen gehalten worden sein.
In der vergangenen Woche hatte der Sohn der Familie aus dem nordbadischen Haßmersheim (Neckar-Odenwald-Kreis) in einem Teilgeständnis eingeräumt, an der Drangsalierung und Misshandlung der 20-Jährigen beteiligt gewesen zu sein. Seine Eltern bestreiten indes die Tat.
Eltern einschlägig verurteilt
Die Ermittler gehen jedoch davon aus, dass der 51-Jährige und seine 45-jährige Frau hinter der Freiheitsberaubung stecken. Beide sind bereits wegen Körperverletzung und Misshandlung von Schutzbefohlenen verurteilt, zudem halten die Ermittler die Aussagen der 20-Jährigen, die im Internet auf die Familie gestoßen war, für glaubhaft.
Unklar ist bislang allerdings, weshalb das Opfer, das sich am vergangenen Wochenende aus der Gewalt der Familie befreite, nicht schon eher floh. Nach ersten Erkenntnissen soll sich die junge Frau mit den Familienmitgliedern auch außerhalb der Wohnung aufgehalten haben.
14.06.2011 dv