Saarbrücken (dpa/lrs/pol). Eine Vermittlungsagentur soll osteuropäische Pflegekräfte und Haushaltshilfen für viel Geld ins Saarland vermittelt, den Frauen aber nur einen kleinen Teil schwarz bezahlt haben. Wie das Hauptzollamt Saarbrücken berichtet, waren die Mitarbeiterinnen in mindestens 50 Haushalten in der Saar-Pfalz-Region tätig.
Nach aktuellem Stand der Ermittlungen, kassierten die Drahtzieher dieses Systems sogar doppelt ab. Zu einer jährlich wiederkehrenden Vermittlungsgebühr von 900 Euro verlangten sie monatlich zwischen 1.250 und 2.500 Euro für Pflege- und Haushaltsleistungen. Die Arbeitnehmerinnen bekamen davon nur einen geringen Teil monatlich schwarz ausgezahlt. Somit zahlten die Arbeitgeber nicht einmal die Beiträge zur Pflegeversicherung ihrer eigenen Angestellten.
Zoll und Staatsanwaltschaft deckten den großen Fall von Schwarzarbeit auf, nachdem ein Angehöriger einer Pflegebedürftigen die fünf Beschuldigten angezeigt hatte. Bei den Ermittlungen stellte sich heraus, dass die Agentur in Osteuropa eine Briefkastenfirma hatte und in Wahrheit von Deutschland aus arbeitete. Dem Zoll zufolge wollten die Betreiber mit Hilfe des Firmengeflechts dem Staat Sozialversicherungsbeiträge vorenthalten. Zoll und Polizei durchsuchten bereits am vergangenen Donnerstag acht Gebäude und stellten zahlreiche Unterlagen sicher.
27.05.2014 Ta