Salzgitter/Hannover (dpa). Steuerfahnder haben Deutschlands zweitgrößten Stahlhersteller Salzgitter schon zum zweiten Mal in diesem Jahr ins Visier genommen. Wie der Radiosender NDR 1 Niedersachsen heute meldet, stellten die Ermittler Mitte Mai bei Razzien in Büros in Salzgitter und bei der Düsseldorfer Handelstochter Salzgitter-Mannesmann-International Daten sicher. Ein Konzernsprecher bestätigte die NDR-Informationen.
Die Staatsanwaltschaft gehe einem Anfangsverdacht nach, wonach die Tochterfirma von 2005 bis 2009 «steuerrechtlich nicht anzuerkennende Betriebsausgaben gebucht» und auch «steuerrechtlich unzulässige Rückstellungen gebildet» habe. Details zur Art der Kosten oder ihrer Höhe blieben ungenannt. Der Sprecher des MDax-Unternehmens betonte, Salzgitter habe sich stets korrekt verhalten. Zu dem laufenden Verfahren könnten keine weiteren Auskünfte gegeben werden.
Bereits im März haben Steuerfahnder Büros in Salzgitter und Peine durchsucht. Damals ging es um Rückstellungen für Umweltaltlasten, wie Konzernchef Heinz Jörg Fuhrmann Ende März zur Bilanzvorlage sagte. Er gab sich damals gelassen: An den Vorwürfen sei angeblich nichts dran. Salzgitter hat im vergangenen Jahr knapp eine halbe Milliarde Euro Verlust geschrieben. Das Unternehmen ist die deutsche Nummer zwei hinter ThyssenKrupp. Er kämpft wie die gesamte Branche gegen eine durch Überkapazitäten und Preiskämpfe befeuerte Strukturkrise.
05.06.2014 Ta