Saarbrücken (dpa/lrs/pol). Sie lebten auf großem Fuß, jetzt sitzen sie hinter Gittern: Die Polizei hat einer mutmaßlichen Betrüger- und Menschenhändlerbande das Handwerk gelegt, die vom Saarland aus operiert haben soll. Wie die Ordnungshüter in Saarbrücken bekanntgaben, haben französische Kollegen jetzt den letzten noch flüchtigen Verdächtigen festgenommen, es ist ein 31-jähriger Mann. Sein Vater (58), seine Mutter (54) und sein jüngerer Bruder (27) – alle mit Wohnsitz in Frankreich – sitzen ebenso wie ein Saarbrücker Ehepaar im Alter von 37 und 40 Jahren bereits in Untersuchungshaft.
Ihnen allen wird vorgeworfen, 29 Fahrzeuge – überwiegend über eine angeblich zahlungsunfähige Briefkastenfirma in Völklingen – geleast und nicht bezahlt zu haben. Den Gesamtschaden beziffert die Polizei auf 200.000 Euro. Zudem soll der 58-jährige Familienvater für seine Table Dance Bar mit angeschlossenem Bordell in Saarbrücken Rumäninnen angelockt und sie dort zur Prostitution gezwungen haben.
Die sechs Verdächtigen hätten sich einen großzügigen Lebensstil mit Luxusautos und teuren Immobilien geleistet, hieß es. Es werde weiter ermittelt, da weitere von der Bande angemeldete Briefkastenfirmen entdeckt worden seien, sagte ein Polizeisprecher. Bei der Durchsuchung von Wohn- und Geschäftsräumen stellte die Polizei umfangreiches Beweismaterial sicher. Die Tatverdächtigen selber machen bislang keinerlei Angaben zu den den Vorwürfen.
23.08.2013 Ta