Hamburg (dapd). Seit dem Diebstahl des Relikts aus einem Glasschrank im Hamburgmuseum am 9. Januar 2010 waren über 70 Spuren eingegangen. Bei der Auswertung des 68. Hinweises stießen dann die Ermittler der Hamburger Polizei auf den Schädel.
Ein Polizeisprecher betonte, dass kein Geld geflossen sei, weder als Lösegeld noch als Finderlohn. Nähere Angaben wollte er nicht machen, um die andauernden Ermittlungen nicht zu gefährden.
Der Schädel ist am Donnerstag an die Museumsleitung übergeben worden. «Wir sind überglücklich, dass unsere Hauptattraktion wieder da ist», sagte Museumsdirektorin Lisa Kosok. Die ganze Stadt sei bestürzt gewesen über den Diebstahl. Das Museum feiert die Rückgabe am 26. und 27. März mit freiem Eintritt für alle Besucher.
Schaurige Legende
Bei dem Relikt handelt es sich um einen Originalschädel aus dem 15. Jahrhundert, der dem bekannten deutschen Seeräuber Störtebeker zugeschrieben wird. Er lebte etwa zwischen 1360 und 1400. Der Totenkopf wurde auf dem Grasbrook am Hamburger Hafen gefunden, wo früher Enthauptungen von Piraten stattfanden.
Der Legende nach wurde Störtebeker am 20. Oktober 1400 mit rund 30 Gefährten auf dem Grasbrook enthauptet. Die Köpfe der Hingerichteten wurden zur Abschreckung an der Einfahrt zum damaligen Hafen auf Pfähle genagelt.
18.03.2011 dv