Saarbrücken/Trier (dpa/lrs). Bei einer konzertierten Aktion im Rotlichtmilieu von Saarbrücken, Homburg und Trier haben Ermittler gestern mehrere Verdächtige verhaftet. Den Chefs von drei Bordellen, ein 47 und 40 Jahre altes Ehepaar aus Kaiserslautern, wird unter anderem Zuhälterei und Menschenhandel vorgeworfen, wie die Polizei in Saarbrücken bekanntgab.
Nach bisherigen Erkenntnissen arbeitete das Paar mit einem 37-jährigen Mann aus Kaiserslautern, dessen 23 Jahre alter Freundin und deren 42-jähriger Mutter aus Saarlouis zusammen. Das Trio soll seit längerem Frauen aus Ungarn, Rumänien und Bulgarien unter falschen Versprechungen nach Deutschland gelockt haben.
Als Prostituierte ausgebeutet
Die Haftbefehle gegen die 23-Jährige und deren Mutter wurden laut Polizei ebenfalls vollstreckt, der 37-Jährige sei vermutlich im Ausland. Der Razzia seien zweijährige Ermittlungen vorangegangen, berichtete die Polizei. Die Beamten durchsuchten die drei Bordelle in Saarbrücken, Homburg und Trier, fünf Privatwohnungen in Kaiserslautern, Schopp, Saarbrücken und Saarlouis sowie eine Pferdezucht. Neben Schriftsätzen und Computern stellten sie auch Bargeld und Schmuck im Wert von rund 200.000 Euro sicher.
Dem Ehepaar wird zudem Ausbeutung von Prostituierten vorgeworfen. Die beiden Eheleute sollen den Frauen ihren Lohn vorenthalten haben. Alle vier Verdächtige schwiegen bislang zu den Vorwürfen. In den Bordellen befragten die Beamten 24 Frauen, anschließend wurden die Etablissements geschlossen.
19.02.2014 Ta