Tröglitz (dpa). Auf der Suche nach den Brandstiftern von Tröglitz geht die Polizei heute von Tür zu Tür und befragt die Einwohner. Die Beamten der eigens eingerichteten Ermittlungsgruppe mit dem Namen «Kanister» suchen so nach Hinweisen auf den oder die Täter, wie der Direktor des Landeskriminalamts (LKA), Jürgen Schmökel, erklärt. Er bittet die Tröglitzer um Unterstützung.
Gestern haben LKA und Innenministerium eine Belohnung in Höhe von 20.000 Euro für Hinweise zur Aufklärung des Anschlags ausgesetzt. Am Ostersamstag zündeten Unbekannte in Tröglitz ein Wohnhaus an, in dem Flüchtlinge unterkommen sollten.
Bislang ermitteln die Beamten laut Schmökel in alle Richtungen. Vermutet werde aber, dass der Anschlag aus dem rechten Spektrum kam. Der oder die Täter brachen in das Haus ein und verteilten dort Brandbeschleuniger. Das Feuer machte das Haus unbewohnbar. Zwei Bewohner brachten sich rechtzeitig in Sicherheit. Konkrete Spuren hat die Polizei noch nicht.
In Tröglitz mit seinen rund 2.700 Einwohnern machen Rechtsextreme seit Monaten Stimmung gegen die Asylbewerber. Wegen der Anfeindungen und aus seiner Sicht mangelnder Unterstützung trat im März Bürgermeister Markus Nierth (parteilos) zurück. Gegen alle Proteste der rechten Szene halten das Land und der zuständige Burgenlandkreis daran fest, in dem Ort 40 Asylbewerber unterzubringen.
08.04.2015 Ta