Braunschweig/Berlin (dpa) – Der größte Karnevalsumzug des Nordens in Braunschweig ist am Sonntag kurz vor dem Start wegen Hinweisen auf einen möglichen Terrorakt abgesagt worden. Aus «zuverlässigen Staatsschutzquellen» sei bekanntgeworden, dass «eine konkrete Gefährdung durch einen Anschlag mit islamistischen Hintergrund» vorliege, erklärte die Polizei.
Mit Blick auf Anschläge in Kopenhagen sehen die Sicherheitsbehörden aber nicht grundsätzlich eine erhöhte Terrorgefahr in Deutschland. In anderen Städten sollen die großen Rosenmontagsumzüge zum Wochenbeginn wie geplant stattfinden. In vielen Städten Deutschlands feierten schon am Sonntag Hunderttausende Narren ausgelassen.
Ein Polizeisprecher sagte am Sonntag in Braunschweig, die Hinweise seien aus Ermittlungen des Staatsschutzes hervorgegangen. «Es handelte sich nicht um eine SMS oder einen Drohanruf.» Bereits am Samstagabend hätten die Braunschweiger Behörden die Hinweise erhalten und daraufhin gründlich geprüft. Zum Braunschweiger Karneval hatten die Veranstalter am Sonntag bis zu 250.000 Besucher erwartet. In diesem Jahr sollten 4.500 Teilnehmer aktiv dabei sein. Rund 100 Motivwagen standen zum Start bereit.
Anders als in Braunschweig feierten zum Beispiel in Hessen am Sonntag Hunderttausende Menschen Karneval: Allein in Wiesbaden kamen 400.000 Menschen zum Umzug. In Frankfurt am Main waren es rund 330.000. Am Rosenmontag werden auch in den Karnevalshochburgen in Mainz, Düsseldorf und Köln Hunderttausende Menschen bei Straßenumzügen erwartet. Diese sollen stattfinden.
Am Wochenende hatten Terroranschläge die Hauptstadt im Nachbarland Dänemark erschüttert. Bei den Attentaten in Kopenhagen waren zwei Menschen getötet und fünf verletzt worden, bevor die Polizei den mutmaßlichen Täter am frühen Sonntagmorgen erschoss.
15.02.2015 wel