Berlin (dpa). Das Bundesamt für Verfassungsschutz beobachtet nach einem Medienbericht seit dem vergangenen Jahr bundesweit rund 100 Islamistengruppen. Dies berichtet die «Welt am Sonntag» unter Berufung auf Sicherheitskreise. Es handele sich dabei um Gruppen und Netzwerke von jeweils zehn bis 80 Personen. Das Spektrum reicht demnach von Gebetsgruppen über Online-Propagandisten bis hin zu Spendensammlern und heimgekehrten Syrienkämpfern. Konkrete Anschlagspläne seien bei der Überwachung bislang nicht bekanntgeworden.
Die Kommunikation sei schwierig zu überwachen, hieß es demnach. Online-Chats und soziale Netzwerke würden seltener, Messengerdienste wie WhatsApp und Threema hingegen häufiger genutzt. Sorge bereitet dem Verfassungsschutz außerdem eine wachsende Radikalisierung von Islamisten aus dem Kaukasus.
Nach Angaben der Behörden werden zurzeit etwa 1.000 Menschen in Deutschland dem «islamistisch-terroristischen» Spektrum zugeordnet. Darunter sind 260 sogenannte Gefährder, also Menschen, denen die Polizei zutraut, dass sie einen Terrorakt begehen könnten. Beim Bundeskriminalamt (BKA) laufen bereits rund 500 Ermittlungsverfahren gegen etwa 800 Beschuldigte aus dem islamistischen Spektrum.
18.01.2015 Ta