Trauerfeier als Diebesfalle

Hannover (dpa/lni). Systematisch hat ein Diebestrio in der Region Hannover Todesanzeigen in Zeitungen ausgewertet und während der Trauerfeiern die Häuser von Verstorbenen und Hinterbliebenen ausgeräumt. Im April und Mai diesen Jahres sollen die drei unter anderem in Barsinghausen, Langenhagen, Stadthagen, Bückeburg, Garbsen und Gehrden zugeschlagen haben. Gestohlen wurden Bargeld und Goldschmuck, aber auch Briefmarkensammlungen.

Nachdem die Polizei die Masche der beiden Männer und der Frau durchschaut hatte, kamen die Ermittler den dreien auf die Schliche und konnten sie schließlich festnehmen. Nun erhob die Staatsanwaltschaft Hannover Anklage, teilte Sprecher Thomas Klinge der Deutschen Presse-Agentur mit. «Es ist besonders perfide, die Wehrlosigkeit von Menschen auszunutzen, die ohnehin schon am Boden sind», meint der Staatsanwalt.

Angeklagt wurden eine 29 Jahre alte Frau aus Hildesheim und zwei Männer im Alter von 29 und 33 Jahren aus der Region Hannover. Ihnen werden insgesamt zwölf Diebstähle nach dem Muster vorgeworfen. Wahrscheinlich gebe es aber noch mehr Taten, sagte Klinge. «Die haben immer geschaut, wer bei einer Beerdigung ist, und dann haben sie zugeschlagen, weil sie wussten, dass niemand zu Hause ist.» Einer der Männer sei in die Häuser und Wohnungen eingebrochen, ein weiterer habe Schmiere gestanden. Derweil habe die Frau im Auto gewartet und den Abtransport der Beute organisiert.

Foto: Bernd Kasper/pixelio.de

12.11.2015 Ta