„Wir dachten immer, das kann uns nicht passieren“, so Petra und Jan W. aus Berlin. Und dann passierte es doch. Die Täter kamen während eines Wochenendurlaubs, räumten die halbe Wohnung leer. Alle Wertgegenstände weg, Schmuck, Fernseher, Laptop. Besonders schmerzlich: die gestohlenen Erbstücke.
Dann neuer Ärger: Die Polizei kam erst nach drei Stunden. Sie nahm nicht einmal Fingerabdrücke. Die Versicherung beglich nur die Hälfte des Schadens und die „Freunde“ machten sich darüber lustig. Das Schlimmste aber: die psychischen Folgen, unter denen Petra und Jan heute noch zu leiden haben. Zwölf Monate danach!
Deutschlands Einbrecher stiegen 2012 mehr als 144.000 Mal in fremde Wohnungen ein. Der Schaden, den sie dabei anrichteten, ist immens. Nach Schätzungen sogar höher als die Summe der Beute bei Banküberfällen.
Doch schwerer als die materiellen Schäden wiegen für die Betroffenen meist die seelischen Folgen. Jeder Einbruch hinterlässt solche Spuren. Eine Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen besagt: Jedes dritte Opfer fühlt sich einen Monat nach der Tat noch unsicher in den eigenen vier Wänden. Rund 20 Prozent der Opfer suchen sich nach einem Einbruch eine neue Wohnung. Psychologen gehen davon aus,dass in rund zehn Prozent der Fälle die Folgen eines Einbruchs so gravierend sind, dass die Opfer ärztliche Hilfe und längerfristige Therapie brauchen. Bei Einzelnen bleibt das Trauma ein Leben lang.
Jüngere Menschen bewältigen solche Belastungen leichter als ältere. Die Stärke der psychischen Reaktion auf einen Einbruch hängt natürlich auch von der Persönlichkeit des Opfers oder von bestimmten Tatumständen ab.
Wie die psychischen Folgen eines Einbruchs aussehen können, wie Sie damit umgehen und wie Sie anderen helfen können, die Opfer geworden sind, lesen Sie bei e110.