Hannover (dpa/lni). Trotz einer Verurteilung wegen des Besitzes von Kinderpornografie-Dateien darf ein Lehrer aus der Region Hannover weiter unterrichten. Nach einem Bericht der «Bild»-Zeitung hatte die Landesschulbehörde den stellvertretenden Schulleiter feuern wollen, das Verwaltungsgericht Hannover entschied aber, dass er lediglich seinen Posten als Konrektor abgeben muss. Die Straftat halte sich am unteren Rande, zudem habe der Lehrer sich bisher mit besonderem Engagement seiner beruflichen Tätigkeit gewidmet, argumentieren die Richter in ihrem Beschluss vom 24. Oktober (18 A 5986/13).
Das Amtsgericht Springe hat den Mann im Oktober vergangenen Jahres wegen des Besitzes von kinderpornografischen Schriften zu einer Geldstrafe von 80 Tagessätzen verurteilt. Nach dem Zeitungsbericht haben Polizisten im Haus des Lehrers 571 Kinderporno-Dateien auf seinem Privat-Computer entdeckt.
Die Landesschulbehörde werde keine weiteren rechtlichen Schritte unternehmen, sagte ein Sprecher des niedersächsischen Kultusministeriums in Hannover. Die Erfahrung aus ähnlich gelagerten Fällen zeige, dass eine Klage in der nächsten Instanz keine Erfolgsaussichten habe.
05.12.2013 Ta