Berlin (dapd). Ein früherer Antiquitätenhändler ist in Berlin wegen eines Millionenbetrugs zu vier Jahren Haft verurteilt werden. Das Landgericht befand den 72-Jährigen für schuldig, zwischen März 2007 und April 2009 das langjährige Vertrauen einer befreundeten und psychisch kranken Millionenerbin ausgenutzt und sich Großteile ihres Vermögens erschlichen zu haben. Auch von einem befreundeten Rechtsanwalt und dessen Lebensgefährtin hatte der studierte Kaufmann 264.000 Euro ergaunert.
Der Gesamtschaden wird auf rund eine Million Euro geschätzt. Beispielsweise hatte der Angeklagte aus der Grunewalder Villa der Frau über 20 Gemälde oder Radierungen berühmter Maler wie Ernst Ludwig Pechstein oder Otto Beyer an zwei Kunsthändler verkauft. Er besaß einen Schlüssel und eine Generalvollmacht.
Ans Konto ging er auch noch
Sämtliches Geld aus der Verwertung sei nicht an die Geschädigte geflossen, sagte der Staatsanwalt. Zudem hatte der Angeklagte sich von der befreundeten Millionenerbin ein Darlehen über 63.500 Euro erschlichen und von ihrem Konto ohne ihr Wissen weitere 26.500 Euro abgehoben. Die 52-jährige Geschädigte steht aufgrund einer psychischen Erkrankung heute unter Betreuung.
22.03.2011 dv