Dresden (dpa/sn). Unbekannte haben in der vergangenen Nacht einen Anschlag auf ein Abgeordnetenbüro der SPD in Dresden verübt. Dabei verteilten sie eine übelriechende Flüssigkeit, wie das für Extremismus zuständige Operative Abwehrzentrum (OAZ) heute berichtet. Nachbarn hätten am Morgen einen «widerwärtig stinkenden Geruch», vermutlich von Buttersäure, gemeldet. Polizei und Feuerwehr waren im Einsatz. Eine politische Motivation könne nicht ausgeschlossen werden. Die Höhe des Schadens ist noch unklar.
In das Büro, das sich im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses befindet, wurde laut OAZ nicht eingebrochen. Wie die Flüssigkeit in das Büro gelangte, wird derzeit untersucht. Details wollte das OAZ mit Verweis auf «Täterwissen» nicht nennen. Das OAZ sucht derzeit nach Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben.
Im Vorjahr wurden in Sachsen nach Angaben des Landeskriminalamts (LKA) mindestens 69 Straftaten gegen Politiker, deren Wohnungen, Fahrzeuge oder Parteibüros verübt. Am häufigsten betroffen waren im Wahljahr 2014 die Linke und die rechtsextreme NPD. In diesem Jahr registierte das LKA bis Ende April 19 Straftaten gegen Politiker.
15.09.2015 Ta