Dresden (dpa). Verbraucherschützer haben Anleger der größtenteils insolventen Dresdner Infinus-Finanzgruppe vor fragwürdigen Betroffenenvereinen gewarnt. Nach jedem Anlageskandal würden Schutz- und Interessengemeinschaften wie Pilze aus dem Boden schießen, erklärte die Verbraucherzentrale Sachsen kürzlich. Derzeit würden viele Betroffene von einem Verein aus Coswig kontaktiert. Darin seien jedoch auch ehemalige Berater der unter Betrugsverdacht stehenden Firmengruppe zusammengeschlossen.
«Dies ruft bei einigen der angeschriebenen Verbraucher zu Recht Misstrauen hervor», erklärte die Finanzexpertin Andrea Heyer. In der derzeitigen Situation seien viele bereit, nach jedem Strohhalm zu greifen. «Nicht selten wird damit weiteres gutes Geld schlechtem hinterhergeworfen», warnte Heyer. Denn ob die Betroffenen dadurch mehr vom angelegten Geld zurückbekämen, bleibe offen.
Nach der Beschlagnahme umfangreicher Vermögenswerte im Zuge der Betrugsermittlungen der Staatsanwaltschaft mussten 18 Firmen aus der Infinus-Gruppe Insolvenz anmelden. In drei Fällen läuft bereits ein Verfahren. Fünf Infinus-Manager sitzen seit November in Untersuchungshaft.
09.03.2014