40.000 Kinder und Jugendliche verschwinden pro Jahr. So eine Schätzung der Experten. Kaum zu glauben. Und tatsächlich: So alarmierend wie sie klingt, ist die Zahl dann doch nicht. Sie lässt sich sehr schnell relativieren: Die Meisten tauchen nämlich über kurz oder lang wohlbehalten wieder auf – bereits nach ein oder zwei Tagen.
Das ist es auch, weshalb es keine verlässliche Statistik hierzu gibt. Jugendliche werden von ihren Eltern als vermisst gemeldet. Kurz darauf hat sich die Anzeige in den meisten Fällen gottlob wieder erledigt. Hier Buch zu führen, eine Sisyphus-Arbeit.
Erfasst wird lediglich der Status quo an bestimmten Stichtagen. So galten am 1. Oktober 2002 genau 1.159 Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren als vermisst. Eine Zahl, die seit vielen Jahren mehr oder weniger konstant ist. Ständig sind 1.100 bis 1.200 Jugendliche „abgängig“ – wie es im Behördenjargon heißt. Dabei halten sich Mädchen und Jungen die Waage.
Vielleicht kann e110 dazu beitragen, dass sich die Zahl ein wenig verringert. Lesen Sie auf unseren Websites, warum Jugendliche plötzlich verschwinden und wie man es vielleicht verhindern kann.
Autor: Rüdiger Wellnitz
Fotos: dpa / Polizei