Berlin (dv). Nach einem schlimmen Zwischenfall hat sich die deutsche Jugendministerin Kristina Schröder verhement gegen das Mobbing im Internet – englisch: Cyberbullying – ausgesprochen (e110 berichtete gestern: „Da muss mir keiner mit der Zensurfrage kommen“). Wie groß ist die Gefahr wirklich – und wie können ihr Eltern begegnen?
Dazu Wikipedia: „In dem 2008 erschienenen Buch ,Generation Internet‘ von John Palfrey und Urs Gasser, zwei Rechtsprofessoren aus den USA und der Schweiz, wird das Thema ,Cyberbullying‘ als eines der großen Risiken eingestuft, die den in das Internet hineingeborenen Jugendlichen, bedrohen.
Neben der Konfrontation mit schockierenden oder beklemmenden Bildern von Gewalt und Pornografie kann die Erfahrung von Cyberbullying und Cyberstalking sich besonders schädlich auf die Psyche jugendlicher Internet-Benutzer auswirken.
Vielfältige Verbreitung
Bei gesund.co.at findet sich folgendes Szenario: „Die Formen sind äußerst vielfältig und können bei den betroffenen Personen schwere (Existenz)-Krisen auslösen. Häufig sind Diffamierungen aus Rache, etwa indem Ex-Partner (zumeist Frauen) auf Sex-Seiten bloßgestellt werden. Aber auch Lehrer sind zunehmend Opfer solcher Übergriffe, indem das Privatleben öffentlich gemacht wird und/oder gefälschte Bilder und Videos auf sozialen Netzwerken verbreitet werden.
Dabei werden unterschiedliche Internet- und Handydienste verwendet: wie z.B. im Internet durch E-Mail, Instant Messaging, in Chatrooms, in Diskussionsforen, in Sozialen Netzwerken, auf Foto- oder Videoplattformen, in Blogs und am Handy z.B. durch lästige Anrufe, SMS, Nachrichten auf der Mailbox, Handykamera etcetera“.
Tipps und Adressen
Klingt alles grauslig. Was sollen die Eltern tun. Hier die drei wichtigsten Tipps:
Vertrauen wahren! Lassen Sie den Kontakt zu den Kindern nicht abbrechen. Haben Sie Respekt davor, dass es zum Leben eines Heranwachsenden gehört, den Umgang mit dem Web zu erfahren und erlernen. Helfen Sie, wenn nötig, hören Sie zu, haben Sie echtes Interesse. Falls wirklich etwas passiert, was den Rahmen sprengt, dann flippen Sie nicht aus. Geben Sie dem Kind das Gefühl, dass Sie an seiner Seite sind.
Beweise sammeln! Machen Sie – im Falle von Mobbing – Bildschirmfotos von den Online-Beleidigungen oder Drohungen.
Adressen pflegen! Mobber von Freundes- und Kontaktlisten streichen. Das Entfernen von Fotos von anderen Profilseiten kann man schriftlich beim Betreiber einfordern.
Anzeige erstatten! Mobbing im Netz kann in vielen Fällen als Straftat verfolgt werden. Aber Seitenbetreiber geben nur dann Informationen über Mobber an Behörden weiter, wenn eine Anzeige vorliegt.
Und noch drei hilfreiche Adressen im Internet zum Thema: www.klicksafe.de; www.bmfsfj.de (unter „Service“, und dann „Publikationen“, Stichwort „Kinder im Netz“); http://gesund.co.at/cyber-mobbing-12596/
25.03.2011 dv
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