Niederstedem (dpa/ots). Erneut ist in einer Asylbewerberunterkunft vorsätzlich ein Brand gelegt worden. Die Bewohner des Hauses in dem Eifeldorf Niederstedem (Eifelkreis Bitburg-Prüm) waren zur Tatzeit nicht im Haus. Ob das Feuer einen fremdenfeindlichen Hintergrund hat, ist derzeit noch unklar.
«Wir wissen, es ist Brandstiftung», erklärte der rheinland-pfälzische Innenstaatssekretär Randolf Stich bei einem Besuch am Ort des Geschehens. «Wir haben keine Anhaltspunkte dafür, dass es eine fremdenfeindliche Tat gewesen ist.» Es sei zu früh zu sagen, der Fall gehe klar in eine Richtung. Staatsanwaltschaft und Polizei schließen einen fremdenfeindlichen Hintergrund aber nicht aus.
Immer öfter Brände in Flüchtlingsheimen
In dem Haus in dem 250-Einwohner-Dorf leben seit einigen Wochen vier männliche Asylbewerber. Sie waren vor der Tat länger nicht im Haus. Es sei auch denkbar, dass ein Einbrecher zum Verwischen von Spuren einen Brand gelegt habe, erklärte die Polizei. Bei den Löscharbeiten musste ein Feuerwehrmann mit Verdacht auf Rauchvergiftung behandelt werden.
In den vergangenen Monaten hat es reihenweise Brandanschläge auf Unterkünfte für Asylbewerber gegeben, meist bevor diese bezogen wurden. In Böhlen bei Leipzig wurde im Juli ein Flüchtlingsheim beschossen. Wegen einer der ersten Brandstiftungen im Februar in Escheburg bei Hamburg wurde ein Nachbar inzwischen zu zwei Jahren Haft mit Bewährung verurteilt.
15.08.2015 Ta