Berlin (dapd). Nach dem brutalen Überfall auf einen 29-Jährigen auf dem U-Bahnhof Berlin-Friedrichstraße am Wochenende sind die beiden Tatverdächtigen wieder auf freiem Fuß. Der 18-jährige mutmaßliche Haupttäter habe einen Haftbefehl wegen versuchten Totschlags mit Haftverschonung erhalten, sagte eine Polizeisprecherin am Montag. Der zweite, gleichaltrige Tatverdächtige sei wegen gefährlicher Körperverletzung vernommen und ebenfalls wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Beide waren zunächst geflüchtet, hatten sich dann aber der Polizei gestellt und die Tat gestanden.
Die Grünen-Spitzenkandidatin für die Abgeordnetenhauswahl im September, Renate Künast, zeigte sich entsetzt über die «rohe Gewalt». Unterdessen hat die CDU/CSU-Bundestagsfraktion ihre Forderung nach höheren Strafen für Heranwachsende und die Einführung eines Warnschuss-Arrests bekräftigt. Der grüne Bundestagsabgeordnete Christian Ströbele wies die Forderung nach Strafverschärfungen zurück.
Der mutmaßliche Haupttäter hatte das 29-jährige Opfer am Samstag auf dem U-Bahnhof brutal angegriffen und misshandelt. Der Mann wurde verprügelt und bis zur Bewusstlosigkeit getreten. Nach Medienberichten wurde das Opfer trotz eines Schädel-Hirn-Traumas am Montag aus dem Krankenhaus entlassen.
25.04.2011 dv