München (dpa/lby). Eine Woche nach der spektakulären Entführung einer Bankiersfrau im Münchner Vorort Ottobrunn sind 10.000 Euro Belohnung für die Aufklärung ausgesetzt worden. «Wir wollen einen Täter finden, der möglicherweise so eine Tat wieder begeht», erklärt Markus Kraus vom Münchner Polizeipräsidium. Die Ermittlungen laufen deshalb auf Hochtouren.
Inzwischen weiß die Polizei, dass der etwa 50 Jahre alte Mann am vergangenen Mittwoch mit der S-Bahn zum Tatort fuhr. Sie veröffentlichte Bilder einer Überwachungskamera aus der S-Bahn Linie S7 Richtung Kreuzstraße. Nachdem er in Ottobrunn angekommen war, stieg er aus und ging zu dem Mehrfamilienhaus, in dem der Bankmanager mit seiner Familie wohnt.
Dort klingelte er an der Wohnungstür. Als die Frau öffnete, überwältigte der Täter sie und fesselte den zwölfjährigen Sohn. Dann fuhr er mit der Frau in deren Auto davon, der Sohn blieb zurück. In einem Schreiben, das die Polizei am Tatort fand, forderte der Kidnapper eine Millionensumme Lösegeld. Nach etwa einer Stunde Fahrtzeit, steuerte der Täter den Parkplatz eine Discounters im Münchner Westend an. Als beide ausstiegen, nutzte die 46-Jährige die Gelegenheit und flüchtete. Der Täter verschwand daraufhin über einen angrenzenenden Firmenparkplatz, wo er fotografiert wurde. Danach verliert sich seine Spur.
Fotos: Polizei
18.06.2015 Ta / wel