München/Dortmund (dapd). Der in Dortmund wegen eines mutmaßlichen Missbrauchs eines siebenjährigen Mädchens festgenommene Mann hat die Tat nach Medienangaben angeblich begangen, weil er ins Gefängnis zurückwollte. Laut dem Münchener Nachrichtenmagazin «Focus» sagte der 49-Jährige dem Haftrichter zur Begründung der Tat: «Ich wollte einfach zurück in den Knast.» In Freiheit habe er sich «unsicher und bedroht» gefühlt.
Die Staatsanwaltschaft Dortmund wollte den Bericht nicht kommentieren, da es sich um ein vertrauliches Protokoll handle. Allerdings verwies eine Sprecherin der Behörde darauf, dass aus Sicherungsverwahrung entlassene Personen bei Bedarf einen Antrag auf Wiedereinweisung stellen können. Deshalb sei es nicht nötig, sich an Kindern zu vergehen, um wieder ins Gefängnis zu kommen.
Der einschlägig vorbestrafte Mann war im vergangenen Jahr aufgrund eines Urteils des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte aus der Sicherungsverwahrung entlassen worden. Nach seinem Umzug nach Dortmund war er zunächst rund um die Uhr überwacht worden, aufgrund einer günstigen Prognose war die Überwachung dann jedoch gelockert worden. Im Januar war es dann zu dem Missbrauch an einem siebenjährigen Mädchen gekommen.
25.07.2011 dv