Werner Rast, Chef einer Gartenbaufirma, und sein Sohn Kevin sind am 9. Mai 2018 gegen Mittag mit dem Lkw unterwegs zu ihrem Betrieb. An einer Schule seht ein Streifenwagen. «Im Näherkommen haben wir dann erkannt, dass da gerade zwei Männer wie verrückt auf zwei Polizeibeamte einprügeln», berichtet Kevin Rast. Die beiden Schläger – 44 und 27 Jahre alt – stehen massiv unter Drogen und Alkohol. An der Schule hatten sie einen Kampfhund zwischen den Schülern herumlaufen lassen. Den Hund hatten sie zwischenzeitlich nach Hause gebracht, dann jedoch weiter herumgepöbelt.
Als zwei Polizeibeamte vor Ort erschienen und den Männern einen Platzverweis erteilen wollten, zog einer der Männer ein Messer. Auf Anweisung steckte er es zwar wieder weg. Doch plötzlich rasteten die Männer von einer auf die andere Sekunde aus und griffen die Polizisten an. Die Polizeibeamten wurden getreten und zu Boden gerungen. Immer wieder schlagen ihnen die Angreifer mit der Faust ins Gesicht. Einer der aggressiven Männer versucht, einem Polizeibeamten die Finger in die Augen zu rammen. Auch der Einsatz von Pfefferspray kann die Rasenden nicht stoppen.
Mit massivem Körpereinsatz
Werner und Kevin Rast erkennen, dass es den Polizisten ohne Hilfe nicht gelingen wird, sich zu befreien. «Wir sind sofort raus aus dem Lkw. Eigentlich hatte ich nur Angst, dass meinem Sohn was passieren könnte», erinnert sich Werner Rast. Kevin Rast macht sich vor allem Sorgen darum, dass es den Tätern gelingen könnte, an die Pistolen der Polizisten zu gelangen: „Da standen überall Kinder rum. Wer weiß, was alles hätte passieren können!“.
Werner und Kevin Rast teilen sich auf, jeder von ihnen nimmt sich einen der Angreifer vor. Es gelingt ihnen, die Schläger zu packen und mit massivem Körpereinsatz zu überwältigen. Sie fixieren die schreienden Täter am Boden und helfen den Polizeibeamten, sie mit Handschellen zu fesseln. Nach langen Minuten treffen weitere Streifenwagen ein, die Täter können nun festgenommen werden. Die angegriffenen Polizeibeamten sind schwer verletzt, fallen für mehrere Wochen aus. Die Polizei bedankt sich bei Werner und Kevin Rast für ihren außergewöhnlichen Einsatz.
Der jüngere der beiden Täter war bereits polizeibekannt und wird zu einer Gefängnisstrafe von zwei Jahren verurteilt. Der 44-Jährige kommt zunächst mit einer Bewährungsstrafe davon. Doch nach weiteren Gewalttätigkeiten landet auch er schließlich im Gefängnis.
Foto: Securitel / ZDF
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