Leiche in einer Metallkiste

Wer ist der Tote aus der Elbe?

(Sendung vom 3. Juli 2024)
Der Fund einer Leiche am Elbufer bei Vockerode am 5. Juli 2016 gibt Polizei und Staatsanwaltschaft in Dessau weiterhin Rätsel auf. Denn trotz vielversprechender Ansatzpunkte ist es immer noch nicht gelungen, die Identität des Mannes festzustellen. Inzwischen wurde der Tote auf dem Friedhof in Oranienbaum anonym beigesetzt. Doch die Ermittlungen der Polizei laufen weiter.

XY-Szenenfoto

Am Mittwoch, dem 5. Juli 2016 meldet ein Paddler der Polizei einen grausamen Fund: Am Ufer der Elbe bei Vockerode treibt eine Metallkiste. Darin befindet sich die Leiche eines Mannes. Die Obduktion ergibt: Der Unbekannte wurde ermordet und vermutlich direkt nach der Tat in die Kiste verfrachtet. Die Liegezeit beträgt mindestens drei Wochen.

Wer kennt diese Metallkiste?

Von Elbbrücke geworfen
Der Leichnam wurde in der Kiste von einer Brücke bei Vockerode in die Elbe geworfen, gut zwei Kilometer vom Fundort der Leiche entfernt. Die Brücke führt über die A 9. Die Ermittler gehen davon aus, dass mindestens zwei Männer die schwere Kiste getragen und beseitigt haben dürften. Immerhin wog sie insgesamt etwa 100 Kilogramm. Sämtliche  Spurenauswertungen und Zeugenbefragungen haben bis heute leider keine weiterführenden Ermittlungsergebnisse erbracht.

Wer erkennt den Mann?

Das Gesicht des Toten war stark deformiert. Deshalb entschieden sich die Experten für eine sogenannte Gesichtsweichteilrekonstruktion. Dabei wurde festgestellt, dass der Mann am Kopf eine auffällige Vertiefung hatte. Außerdem hatte er eine ehemals gebrochene und schief zusammengewachsene Nase. Seine Zähne waren teilweise verfault beziehungsweise ausgefallen. Die Untersuchung des Gebisses ergab: Wahrscheinlich stammt der Tote aus südosteuropäischem Binnenland. Die letzten zehn Jahre verbrachte er wohl in Deutschland. Die Kripo hofft weiter darauf, dass jemand das rekonstruierte Gesicht des Mannes zuordnen kann und sich an den Mann erinnert.

Ring und Tätowierung des Unbekannten

Wer ist Michaela?
Am rechten Unterarm trug der Tote ein markantes Tattoo mit dem Schriftzug „Michaela“. Der Name „Michaela“ steht außerdem als Innengravur auf seinem Ring aus 333er Gelbgold. Experten schätzen, dass der Ring 20 bis 25 Jahre alt war – demnach müsste er in den 90er Jahren gefertigt worden sein. Das Schmuckstück war einmal gebrochen und wurde fachmännisch gelötet.

Beschreibung des Mannes:
zum Zeitpunkt seines Todes etwa 45 Jahre alt, 1,80 m groß, 75 kg schwer, athletische Figur.
Kleidung: Unterhose, Marke „Miego“, orange mit aufgedrucktem Reißverschluss und Bärchen,  dunkelgraue Shorts mit rotem Logo auf dem linken Bein, Marke: „Angelo Litrico“.

Aufkleber und Aufschrift der Kiste

Beschreibung der Kiste:
Bei der Kiste handelt es sich um einen älteren olivgrünen Werkzeugkoffer aus Metall, Marke „Betra“, 962 x 565 x 440 mm groß. Auf die Vorderseite wurde mit schwarzer Farbe der Name „ALBERT GLÜCK“ oder „GLÜCKL“ geschrieben. Mit Wachsstift wurden außerdem die Buchstaben „A“ und „C“ auf die Vorderseite geschrieben. Auf der Innenseite des Deckels gibt es zwei Aufkleber: „Original BETRA Qualität“ und ein ZDF-Aufkleber mit zwei Mainzelmännchen. Der Koffer hatte – davon gehen die Ermittler aus – in der Vergangenheit bereits mehrere Vorbesitzer.

Der Unbekannte trug lediglich Shorts und Unterhose.

Fragen nach Zeugen:

  • Wer kennt den unbekannten Toten?
  • Wer kann Hinweise zu einer „Michaela“ geben, die dem Opfer wohl sehr nahegestanden haben dürfte?
  • Wer hat Beobachtungen gemacht, die mit der Beseitigung der Leiche auf der Autobahnbrücke in Verbindung stehen könnten?
  • Wer erkennt den Werkzeugkoffer und kann dazu Angaben machen?

Belohnung: Für Hinweise, die zur Aufklärung des Falls führen, ist eine Belohnung von 2.500 Euro ausgesetzt.

 Zuständig: Kripo Magdeburg, Tel: 0391 / 54 60