Gehofft hatte man es, doch so richtig zuversichtlich war man zunächst nicht. In der Februar-Sendung von «Aktenzeichen XY… ungelöst» wurde ein brutaler Überfall auf ein ehemaliges Verleger-Ehepaar im Emsland gezeigt. Die Stimmen der Täter waren durch eine Überwachungskamera aufgenommen worden und dem Publikum vorgespielt worden. Unglaublich, aber wahr: Ein Zuschauer erkannte sie.
Am 19. August 2022 war es in in Werlte im Emsland zu einem Raubüberfall in der Villa eines ehemaligen Verlegerpaars gekommen. Dabei wurde der 83-jährige Ehemann schwer verletzt. Die Täter waren gewaltsam und vollständig maskiert in das Haus des Ehepaars eingedrungen. Dort
bedrohten sie die Eigentümer und durchsuchten die Räume. Zudem schlug und trat einer der Täter auf den 83-Jährigen ein. Dieser erlitt dabei einen Hüftbruch und wurde schwer verletzte. Seine 81-jährige Ehefrau blieb unverletzt.
Die Täter erbeuteten Schmuck und Bargeld im sechsstelligen Bereich. Eine unauffällige Überwachungskamera im Wohnzimmer nahm den etwa zwei Stunden dauernden Überfall auf. Optisch waren die Täter wegen ihrer Maskierung nicht zu erkennen, doch ihre Stimmen waren ebenfalls aufgenommen worden.
Überwachungskamera nimmt Tat auf
In der XY-Sendung am 14. Februar wurde der Fall ausgestrahlt. Rudi Cerne und der zuständige Kriminalbeamte aus Lingen an der Ems fragten unter anderem nach Zeugen, die vielleicht die Stimmen der Täter erkennen. Und tatsächlich: Einer der Hinweise, der aufgrund der Sendung bei der Polizei einging, führte vor gut zwei Wochen, am 22. August, zur Festnahme von zwei Tatverdächtigen im Alter von 33 und 28 Jahren.
Der 33-jährige wurde durch das Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei Düsseldorf in Hagen (NRW) festgenommen. Für den 28-jährigen musste man keinen Aufwand betreiben. Er saß bereits wegen einer anderen Tat im Knast.
Den Verhaftungen vorausgegangen war ein Stimmenvergleichsgutachten, das man aufgrund des Hinweises und der Tonaufnahme vom Tatort in Auftrag gegeben hatte. Es hatte den Verdacht gegen die beiden Männer erhärtet. So erließ ein Richter des Amtsgerichts Osnabrück auf Antrag der «Zentralstelle zur Bekämpfung organisierter und bandenmäßig begangener Wohnungseinbruchskriminalität», die bei der Staatsanwaltschaft Osnabrück angesiedelt ist, die Haftbefehle.
(Quelle: PI Emsland / Grafschaft Bentheim)
Foto: Securitel / ZDF
06.09.24 wel