Berlin (dapd). Der Berliner Polizei ist im Kampf gegen die Drogenkriminalität ein großer Schlag gelungen. 250 Beamte von Polizei und Zoll stellten mit Unterstützung von Spezialeinheiten in Bremerhaven 100 Kilogramm hochreines Kokain mit einem Straßenverkaufswert von bis zu zehn Millionen Euro sicher, wie Oberstaatsanwalt Michael Stork sagte. Dies sei die größte Menge, die von Berliner Polizei und Zoll seit mehr als 30 Jahren nach einem Ermittlungsverfahren beschlagnahmt wurde.
Sieben Tatverdächtige im Alter zwischen 34 und 51 Jahren wurden festgenommen. Der mutmaßliche Kopf der Dealer-Bande sei ein 50-jähriger Türke, der im Berliner Stadtteil Wilmersdorf einen türkischen Kulturverein betreibe, sagte Stork. In dem Verein habe der Mann Drogen verkauft, Glücksspiel betrieben und Waffen angeboten.
Koks aus Panama
Dem Zugriff im Bremerhaven seien jahrelange Ermittlungen vorausgegangen, die ihren Anfang in Berlin genommen hätten. Fast alle Festgenommenen haben türkischen Migrationshintergrund.
Die Ermittler hätten von dem Plan der Dealer erfahren, größere Mengen Kokain aus Süd- oder Mittelamerika einzuschiffen. Schließlich sei es der Bande über einen Zwischenhändler gelungen, einen Transport aus Panama zu organisieren.
Spezialeinheiten stürmen Wohnung
Dann schlugen die Beamten unter Leitung der Berliner Staatsanwaltschaft zu. Sie observierten die Täter, wie sie die in Containern zwischen Kaffee versteckten Drogen in Bremerhaven von dem Schiff luden und in eine Wohnung nach Bremerhaven brachten.
Gegen 15 Uhr stürmten Spezialeinheiten der Bremer Polizei die Wohnung und nahmen zwei Tatverdächtige fest. Ein weiterer mutmaßlicher Dealer wurde auf der Straße in Gewahrsam genommen. Einer der Männer trug eine scharfe Pistole bei sich.
Insgesamt durchsuchten die Beamten laut Zoll in Bremen und Berlin zehn Wohnungen, zwei Lokale und sieben Autos. Vier mutmaßliche Drogenhändler wurden in der Hauptstadt festgenommen.
Fotos: Zoll
20.08.2011 dv